Anwendungsbeispiele: Nachnutzung
Dieses Interview mit einer Doktorandin der Soziologie zeigt, wie die Nachnutzung von (quantitativen und personenbezogenen) Daten eines Statistikinstitutes gestaltet sein kann. Die PhD-Kandidatin forscht anhand bereits erhobener Daten des Instituts zum Thema Arbeitsverhältnisse und Erwerbstätigkeit junger Menschen in den Niederlanden.
Beispiel: Interview mit einer Soziologin
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Quelle: Interview Camilla Heldt mit einer Doktorandin, 2023, lizenziert unter CC BY-NC-ND 4.0
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Frage: Ich spreche heute mit einer Soziologin, du bist Doktorandin und gerade mitten in deiner Forschung, hast du mir ja erzählt. Zu welchem Thema forschst du denn?
Antwort: Ich untersuche die Karriereverläufe junger Menschen am Arbeitsmarkt. Dazu werte ich quantitativ anonymisierte Daten zur Einkommens- und Beschäftigungssituation von Individuen aus.
Frage: Ah ja und du erhebst ja keine eigenen Daten meintest du, sondern nutzt sie nach im niederländischen Statistikinstitut. Wie genau sieht diese Nachnutzung der Daten aus?
Antwort: Genau, ich habe einen Vertrag mit dem Statistikinstitut und nutze die Daten über einen VPN. Um Zugriff auf die Daten zu erhalten, logge ich mich über eine Zwei-Faktor-Authentifizierung auf den Server des Statistikinstituts ein. Dazu benötige ich insgesamt drei verschiedene Passwörter. Als erstes bekomme ich durch eine passwortgeschützte App einen Code, um mich auf dem Server einzuloggen. Danach gebe ich dann mein personalisiertes Passwort ein. Auf dem Server muss ich mich in ein weiteres System einloggen, in dem ich dann Zugriff auf die Daten habe. Ich habe also einen primären und sekundären Account und nur im sekundären Account kann ich meine Daten nutzen.
Frage: Ah das klingt ja ziemlich komplex, wie ist deine Erfahrung bei der Nachnutzung? Also wie fühlst du dich dabei?
Antwort: Generell funktioniert die Nutzung der Daten gut und ich bin sehr froh darüber, dass ich so detaillierte Daten für meine Promotionsforschung nutzen kann. Nichtsdestotrotz gibt es häufiger technische Probleme beim Einloggen in den sekundären Account und, um diese zu lösen, muss ich jedes Mal die IT des Institutes anrufen und bis diese dann das Problem gefunden und gelöst haben, können durchaus ein bis zwei Tage vergehen und das kann schon auch mal frustrierend sein.
Frage: Ja das kann ich voll verstehen. Würdest du denn auch in zukünftigen Projekten Daten nachnutzen wollen?
Antwort: Ja durchaus. Trotz der kleinen Hürden würde ich auf jeden Fall auch gern in zukünftigen Projekten wieder mit den gleichen Daten arbeiten wollen.
Frage: Danke dir für diese Einblicke.
Antwort: Danke fürs Gespräch.