Logo

Suche in DATA AFFAIRS

GlossareintragExtended Case Studies/Fallstudien

Extended Case Studies/Fallstudien

Die Extended-Case Methode (ECM) wurde während der fünfziger und sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts in der britischen Sozialanthropologie entwickelt und gehört zu einem der qualitativen Standardverfahren des Faches. Sie lässt sich definieren als die detaillierte Dokumentation und Analyse spezifischer im Feld beobachteter Ereignisse oder Ereignisketten, aus denen sich allgemeine theoretische Prinzipien ableiten lassen. Im Gegensatz zur singulären, zeitlich begrenzten Fallstudie wird mittels der ECM die Verbundenheit mehrerer sozialer Ereignisse über längere Zeiträume hinweg untersucht, in denen dieselben Akteure eine Rolle spielen. Sie bildet damit eine Methode, die es ermöglicht, soziale Aushandlungsprozesse zu erfassen. ECM-Daten bilden in Regel „dichte Beschreibungen“, die zahlreiche sensible Personenbezüge enthalten, weswegen sie besonders sorgfältig geschützt und anonymisiert werden müssen.

Literatur und Quellenangaben

  • Rössler, M. (2003). Die Extended-Case-Methode. In Beer, B. (Ed., 2003). Methoden und Techniken der Feldforschung. Dietrich Reimer Verlag, 143-160.