Methoden: Daten in der ethnografischen Forschung
Die teilnehmende Beobachtung ergibt sich aus dem In-situ-Ansatz und bildet ein Grundverfahren des Faches, bei dem es darum geht, aktiv oder passiv am Lebensalltag der jeweils interessierenden Gruppe teilzunehmen und mit allen Sinnen genau zu beobachten und zu erfragen, was hinsichtlich der spezifischen Fragestellung relevant erscheint. Im Rahmen der teilnehmenden Beobachtung kommen jedoch stets – je nach Forschungsthema – unterschiedliche weitere Methoden der Datenerhebung zum Einsatz. Zentrales Merkmal der ethnografischen Forschung ist ihr dialogischer Charakter. Damit ist gemeint, dass sie sich stets in Interaktion mit den Forschungsteilnehmenden vollzieht, also in soziale und immer auch emotionale Beziehungen eingebettet ist.
Quelle: Feldforschung, Anne Voigt mit CoCoMaterial, 2023, lizenziert unter CC BY-SA 4.0
Zum Festhalten der Erkenntnisse werden unterschiedliche Dokumentationstechniken benutzt, die von (hand-)schriftlichen Notizen, umfangreichen Beobachtungs- und Gesprächsprotokollen, Audioaufzeichnungen sowie Foto- und Filmaufnahmen über die Anfertigung von Skizzen und Plänen bis zum Sammeln von Objekten materieller Kultur reichen. Ethnograf*innen sind bemüht, alles, was ihnen im Feld auffällt, zu dokumentieren, was meist zu einem umfangreichen Materialkorpus führt. Die Feldaufzeichnungen sind in der Regel durchzogen von persönlichen Gedanken sowie Notizen zum eigenen körperlich-sinnlichen und emotionalen Erleben und stellen somit keine sachlichen, sondern stark subjektiv gefärbte Dokumente dar.