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1. Über Data Affairs

Was zunächst nicht unbedingt aufregend klingt, ist für ein verantwortungsvolles Forschen sehr relevant – das Forschungsdatenmanagement. Denn die sorgfältige Organisation der eigenen Forschungsdaten kommt nicht nur den Forschenden selbst zugute, sondern ist auch im Interesse von Förderern, anderen Wissenschaftler*innen und interessierten Öffentlichkeiten. Es gilt, im Sinne der Open Science („offenen Wissenschaft“), eigene Daten nach den FAIR-Prinzipien aufzubereiten, d.h. sie „findable, accessable, interoperabel and reusable“ zu machen.

Als Unterstützungsplattform will DATA AFFAIRS qualitativ arbeitenden (Nachwuchs-) Wissenschaftler*innen, Studierenden und Lehrenden einen Überblick über Belange des Forschungsdatenmanagements geben und zum interaktiven Selbststudium einladen. Erfahrungsberichte aus ethnografischen Forschungsfeldern untermauern die Informationen beispielhaft und regen zur (kritischen) Auseinandersetzung mit den Forderungen der Open Science Bewegung an. Ein reflektierter und systematischer Umgang mit empirischen Forschungsdaten bildet eine zentrale Voraussetzung für gutes wissenschaftliches Arbeiten. Hierbei möchte DATA AFFAIRS unterstützen.

2. Beteiligte Institutionen

2.1 Sonderforschungsbereich SFB 1171 „Affective Societies“

Der von der DFG geförderte Sonderforschungsbereich 1171 „Affective Societies – Dynamiken des Zusammenlebens in bewegten Welten“ setzt sich seit 2015 mit der fundamentalen Bedeutung von Affekten und Emotionen in den Gesellschaften des 21. Jahrhunderts auseinander. Wissenschaftler*innen aus zehn Disziplinen der Sozial-, Geistes-, Kultur- und Naturwissenschaften arbeiten zusammen, um die mobilen, vernetzten und mediatisierten Welten der globalen Gegenwart sowie damit einhergehende Transformations- und Krisendynamiken zu erforschen.
Die Plattform „DATA AFFAIRS Datenmanagement in der ethnografischen Forschung“ ist in der zweiten Förderphase des SFB von 2019-2023 in dem Teilprojekt „Informationsinfrastruktur“ erarbeitet und erprobt worden.
Mehr über den SFB, die Teilprojekte und öffentliche Formate findet sich hier: https://www.sfb-affective-societies.de/

2.2 Center für Digitale Systeme (CeDiS)

DATA AFFAIRS wird mit der am Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität Berlin entwickelten Software Open Encyclopedia System (OES) realisiert. OES ist eine standardisierte Plattform für insbesondere die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften zur Erstellung, Publikation und Pflege von wissenschaftlichen Online-Referenzwerken im Open Access. Seit 2018 werden Online-Enzyklopädien, -Compendien und -Lexika mit OES umgesetzt. OES basiert auf dem Open-Source Content-Management-System WordPress und erweitert dessen Systemarchitektur mit der Unterscheidung in Publikations- und Redaktionsumgebung um enzyklopädische Funktionalitäten. OES ist als WordPress-Plugin mit zugehörigen Themes realisiert; der Quellcode steht zur Nachnutzung durch Dritte unter einer GPLv2-Lizenz auf GitHub zur Verfügung.
Für DATA AFFAIRS wurden projektspezifische Erweiterungen an der Redaktions- und Publikationsumgebung von OES vorgenommen, unter anderem um Lerneinheiten erstellen, verwalten und darstellen zu können.

3. Das Team

Birgitt Röttger-Rössler (Projektleitung)

Birgitt ist Professorin für Sozial- und Kulturanthropologie und demnächst im Ruhestand. Sie war von 2015 -2022 Sprecherin des SFB 1171 „Affective Societies“ und bis Juli 2023 Leiterin des Informationsinfrastrukturprojektes des SFB, in welchem die Plattform DATA AFFAIRS entstanden ist. Birgitt hat mehrjährige Feldforschungen in Indonesien durchgeführt, beginnend in den 1980er Jahren, in welchen Feldaufzeichnungen und Datenmanagementprozesse ausschließlich analog (und z.T. handschriftlich) abliefen. Gegenwärtig forscht sie im Vietnamesischen Berlin zu transnationalen Familienkonstellationen, in denen mediatisierte Kommunikationen eine zentrale Rolle spielen. Am FDM fasziniert sie besonders das Durchdenken der Frage, was ethnografische Daten sind, inwiefern sie sich durch Digitalisierung verändern und was für soziale, aber auch erkenntnistheoretische Konsequenzen die zunehmende „Datifizierung“ gegenwärtiger Gesellschaften hat.

Camilla Heldt (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Camilla hat 2022 ihren Master in Sozial- und Kulturanthropologie an der FU abgeschlossen und arbeitet seitdem an DATA AFFAIRS. Hier betrachtet sie Themen des Forschungsdatenmanagements aus anthropologischer und kritischer Perspektive. Am FDM fasziniert sie besonders die Erkundung eines interdisziplinären Neulands, das sich gerade in der Entwicklung und Etablierung befindet.

Anne Voigt (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Anne hat Germanistische Linguistik (Magistra) und educational media (M.A.) in Berlin und Duisburg/Essen studiert. Sie arbeitet seit über 20 Jahren im Bildungsbereich und hat über 15 Jahre Berufserfahrung in der Konzeption und Erstellung digitaler Lehrmedien sowie mediendidaktischer Beratung u. a. in einem Verlag und an der HWR Berlin. Am SFB 1171 verantwortete sie von 2020-2024 die konzeptionelle Planung, die didaktische Umsetzung und das redaktionelle Finetuning bei DATA AFFAIRS. Am FDM fasziniert sie besonders die Herausforderung, Nachwuchswissenschaftler*innen für das Thema zu begeistern und mit passenden Angeboten ein selbstständiges Lernen zu ermöglichen.

Quelle: Team DATA AFFAIRS, 2023, All rights reserved

Michaela Rizzolli (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Michaela ist Europäische Ethnologin und hat 2016 an der Universität Innsbruck (Österreich) promoviert. Von 2019 bis 2022 war sie am SFB 1171 beschäftigt, wo sie einerseits den SFB bei der Planung und Umsetzung eines Datenmanagementkonzepts unterstützt hat, gleichzeitig aber auch die Datenpraktiken der Wissenschaftler*innen im SFB empirisch untersucht hat. Während ihrer Tätigkeit am SFB war sie außerdem maßgeblich an der konzeptionellen und inhaltlichen Planung von DATA AFFAIRS beteiligt. Seit 2022 entwickelt sie adäquate Lösungen für die Archivierung und Sekundärnutzung von ethnologischen Forschungsmaterialien am Forschungsdatenzentrum Qualiservice. Am FDM fasziniert sie besonders die Frage, wie sich Anforderungen ethnologischer Forschungsdaten fachgerecht in Infrastruktur, Workflows und Prozesse übersetzen und abbilden lassen.

Quelle: Michaela Rizzolli, 2023, All rights reserved