Motivation
Die Nachnutzung von Daten kann äußerst wertvoll sein: Anhand bereits erhobener Daten lassen sich Sekundäranalysen und Vergleichsstudien vornehmen. So können z. B. historische Entwicklungen und Veränderungen bzgl. der erforschten Thematik erfasst sowie neue Fragestellungen an die Daten herangetragen oder auch Datensätze kombiniert werden. Nachnutzende können so ihren Forschungs- und Studienschwerpunkt erweitern und vertiefen und gleichzeitig die genutzten Daten auf ihre Qualität und „Korrektheit“ hin überprüfen (RatSWD, 2023; DGfE, 2020; Forschungsdaten.Info, 2023h). Die transparente Darlegung der Erhebungs- und Auswertungsprozesse erhöht außerdem die Authentizität und das Verständnis von Daten und leistet im Sinne der FAIR-PrinzipienDie FAIR-Prinzipien wurden 2016 erstmals von der FORCE 11-Community (The Future of Research Communication and e-Scholarship) entwickelt. FORCE11 ist eine Gemeinschaft von Wissenschaftlern, Bibliothekaren, Archivaren, Verlegern und Forschungsförderern, die durch den effektiven Einsatz von Informationstechnologie einen Wandel in der modernen wissenschaftlichen Kommunikation herbeiführen und so eine verbesserte Wissenserstellung und -weitergabe unterstützen will. Das primäre Ziel liegt in der transparenten und offenen Darlegung wissenschaftlicher Erkenntnisprozesse. Demnach sollten Daten online findable (auffindbar), accessible (zugänglich), interoperable (kompatibel) und reusable (wiederverwendbar) abgelegt und strukturiert sein. Ziel ist es, Daten langfristig aufzubewahren und im Sinne der Open Science und des Data Sharing für eine Nachnutzung durch Dritte bereitzustellen. Genaue Definitionen der FORCE11 selbst können auf der Website nachgelesen werden siehe: https://force11.org/info/the-fair-data-principles/. Die FAIR-Prinzipien berücksichtigen ethische Aspekte der Weitergabe von Daten in sozialwissenschaftlichen Kontexten nicht hinreichend, weshalb sie um die CARE-Prinzipien ergänzt wurden. Weiterlesen einen Beitrag zur guten wissenschaftlichen PraxisDie gute wissenschaftliche Praxis (GWP) bildet einen standardisierten Kodex, der als Regelwerk in den Leitlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verankert ist. Die Leitlinien verweisen auf die ethische Verpflichtung jedes/jeder Forschenden, verantwortungsvoll, ehrlich und respektvoll vorzugehen, auch um das allgemeine Vertrauen in Forschung und Wissenschaft zu stärken. Sie können als Orientierung im Rahmen wissenschaftlicher Arbeitsprozesse geltend gemacht werden. Weiterlesen (GWP), was die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) begrüßt (DGfE, 2020, pp. 1).